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Warum wollte ich Tauchlehrer werden?

„Marcus, du hast doch sicherlich in deinem Hauptberuf genug zu tun — WARUM willst du noch Tauchlehrer werden“

Diese oder andere Fragen, die in die gleiche Richtung gehen habe ich oft gehört. Dazu gibt es eigentlich 3 Antworten, die ich hier einmal für euch geben möchte.

  1. Antwort: Ich möchte mein Rentnerleben irgendwann (wenn ich darf) sinnvoll verbringen und nicht damit die Zeit totschlagen, Parksünder anzuzeigen oder zu den üblichen Zeiten den berufstätigen Menschen an der Kasse im Supermarkt die Zeit mit Kleingeldzählen zu vertreiben
  2. Antwort: Ich möchte den Menschen eine wunderschöne Welt zeigen, die es zu beschützen lohnt.

Jeder der einmal den Kopf unter die Wasserfläche gesteckt hat, kommt aus dem staunen nicht mehr raus. Ich durfte bisher Menschen sehen, die fasziniert im Schwimmbad nach dem ersten mal „unter Wasser atmen“ ein lautes GEIL gerufen haben. Es gab junge Männer, die nach einem ersten Schnuppertauchen Tränen in den Augen hatten und nicht mehr abwarten konnten, den Tauchschein zu machen.

Diese Fieber hat auch mich im Jahr 2016 gepackt, nachdem ich das erste mal in Jamaika in der Nähe von Port Royal (Fluch der Karibik) den Kopf unter die Wasseroberfläche gesteckt habe und trotzdem atmen konnte, war es um mich geschehen.

Außer ein paar Flötenfische und die „üblichen verdächtigen“ im Salzwasser, habe ich nicht viel gesehen, da ich viel zu fasziniert war, aber ich wollte nach diesen ersten 15 Minuten unbedingt meinen OWD (Open Water Diver) Schein / also Tauchschein machen.

In Jamaika habe ich dann auch viel von Menschen verursachtes gesehen, was ich einfach nicht verstanden habe. Die Zerstörung von Riffen durch Handgranaten in der Historie haben die Küsten von Jamaika doch sehr betroffen. Allerdings machte vieles auch Hoffnung, so dass man dort sehr schöne Dinge sehen kann. Auf meinen späteren Reisen habe ich vieles gesehen, was mich auch privat zum umdenken bewogen hat. Ich nutze weniger Plastik und versuche bewusster zu leben. Ich glaube das jeder kleine Schritt die Welt besser machen kann. Wir müssen nicht die 100% erreichen um die Welt besser zu machen.

Hier gilt also mein Leitsatz für das Tauchen: Nur wenn man gesehen hat was man beschützen sollte, wird man es auch tun!

3. Antwort: Ich möchte eine bessere Ausbildung für Taucher anbieten, als meine eigene gewesen ist.

In meiner Ausbildung zum Taucher ist einiges schief gelaufen und NEIN, es war niemals der Verband der hier verantwortlich zu machen wäre. Hier stehen häufig die kommerziellen Belange der jeweiligen Tauchlehrer oder Shops im Vordergrund.

Ihr solltet wissen, dass insbesondere in ärmeren Ländern, die Shops daran verdienen euch schnell einen Tagesausflug als Taucher anzubieten. Der Tauchschein bringt den Shops nicht sehr viel Geld ein und man muss immer einen Tauchlehrer an die Seite stellen und so gibt es tatsächlich sehr viele unterschiedlich ausgebildete Taucher in der Welt, die aber alle die gleiche ISO Zertifizierung tragen (ISO 24801-2:2014).

Es ist schlichtweg unmöglich einen Menschen innerhalb von 2 Tagen von 0 auf „Taucher“ zu bringen. Sowohl die Theorie ist sehr umfangreich als auch die praktischen Leistungsanforderungen sind in dieser kurzen Zeit nicht seriös machbar. Wenn euch an irgendwelchen Plätzen auf der Welt solche „from Zero to Hero“ Kurse angeboten werden. FINGER WEG!

Auch ich wurde nicht sehr umfangreich ausgebildet und somit bin ich einmal einer DCS (Dekompressionskrankheit) mit anschließender Dekokammer ohne Tauchversicherung nur gerade so eben ausgewichen. Ich hatte auf 40 Metern Tiefe keine Ahnung von Umkehrdruck und bin IN einem Schiffswrack den Guides hinterher, die mich nicht einmal nach meinem Druck in der Flasche gefragt haben. (hier wäre dann auch die Wahrscheinlichkeit hoch gewesen diesen gar nicht anzeigen zu können, da das Finimeter in PSI war und ein Briefing des Guides gefehlt hat)

Heute bin ich froh das alles überlebt zu haben!

Die ersten „AHA Effekte“ hatte ich dann im roten Meer, wo ich meine Ausbildung vertieft habe um dann bis zum Rescue Diver meine Ausbildung zu machen. Leider war hier dann keine Prüfung der Kenntnisse aus den vorigen Kursen notwendig, so dass ich immer in die nächste Stufe kam, ohne die Fertigkeiten aus den vorigen Kursen zu bestätigen und somit die Defizite der Tauchlehrer auszugleichen.

Dann kam Corona und ich wollte eigentlich meine Divemaster-Ausbildung in Ägypten machen. Wie bei vielen Menschen viel das dann komplett flach. Obwohl ich ein Warmduscher bin fasste ich dann den Entschluss in Deutschland tauchen zu gehen und beim Divecollege Hamburg meine Ausbildung weiterzuführen.

Hier lernte ich Birgit Wesemann kennen, die mir all meine Defizite klar aufgezeigt hat und ja … da waren noch EINIGE! Ich hatte zwischenzeitlich sogar die Gedanken „Marcus … du kannst nicht tauchen – hör auf“ Aber Birgit blieb hartnäckig und so machte ich meinen Divemaster dann bis zum Schluss durch. Ich habe OWD, Schnuppertauchen, AOWD, Rescue Ausbildungen begleitet und gesehen wie man es RICHTIG macht. Birgit brachte jeden OWD Schüler in Hemmoor so aus dem Wasser, dass er hier bereits sehr gut im Wasser lag. Eine konsequente Lehrerin mit klarer Ansage. Ich habe hier zum ersten (und auch nicht zum letzten) mal gesehen, dass ein Schüler seine Theorie zwar bestanden, aber aufgrund seiner Tauchfertigkeit den Schein doch nicht erhalten hat. Das fand ich in den entsprechenden Fällen auch immer richtig. Hier steht die Sicherheit klar im Vordergrund.

Lange Rede…. Ich möchte das alle Tauchschüler eine solche Ausbildung erfahren, die ihnen hilft SICHER unter Wasser zu sein und somit entspannt die Unterwasserwelt genießen zu können.

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